Hey, ihr Lieben!
hier!
Wer mich kennt, hat diesen Satz wohl schon öfter gehört – doch wenn du mich noch nicht kennst, möchte ich dir sagen:
Hi! Mein Name ist Pridecess, die Herzallerliebste oder auch „die herzallerliebste Pridecess“!
Doch – egal, wie du mich nun nennen magst… Höre ich deinen Ruf, bin ich da!
Im ersten Berufsleben als Erzieherin mit 20 Jahren die jüngste Leiterin einer Jugendarbeit merkte ich schnell, dass mir das erworbene Wissen der Ausbildung nicht reicht, um den Jugendlichen gerecht werden zu können. Für Menschen da sein, sie in ihrem Werden zu begleiten, das war es immer, was ich wollte. Da ich aber auch eine Perfektionistin bin, wollte ich das mit all dem Wissen der Welt tun können.
So ging ich für ein Jahr nach Amerika – arbeitete dort acht Monate in einem Heim für physisch, psychisch und sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche – danach baute ich im Anschluss in nur vier Monaten eine Kinder- und Jugendarbeit in Brooklyn, N.Y. auf.
Zurück in der alten Heimat machte ich mein Fachabitur innerhalb von sechs Monaten & studierte dann im Anschluss Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Beide Studiengänge schloss ich innerhalb von 3 Jahren ab. Meine Diplomarbeit trägt den Titel „Opfer von Gewalt“. Diese setzt sich mit von mir eigens entwickelten Methoden auseinander, die Opfern helfen sollen, ihre Opferrolle hinter sich zu bringen. Das alles reichte mir aber noch nicht.
An der Deutschen Gesellschaft für Qualität – kurz DGQ – lies ich mich zur Qualitätsbeauftragten und internen Auditorin für Kinder- und Jugendarbeit ausbilden, weil ich die Standards innerhalb des Trägers, bei dem ich angestellt war, für eben diese beiden Sektoren erhöhen wollte. Standards hinterfragen und nichts als gegeben hinnehmen war eh immer in meiner kämpferischen Seele vertreten.
So wollte ich z.B. nicht hinnehmen, dass das Recht auf Ehe nur heterosexuellen Menschen vorbehalten ist. Ich gründete die Aktionsgruppe „Starker Toback“ und kämpfte fortan für das Recht auf Ehe für alle. Doch wer mich kennt: I aim high und bin eigentlich niemals so richtig „fertig und/ oder zufrieden“: Ich dachte „Last but not least“: Tada – so wurde ich zudem auch noch Spielleiterin / Theaterregisseurin. Meine Abschlussarbeit bestand darin, ein fast 2-stündiges Theaterstück namens „Herzstückchen für Euch alle“, mit 30 Jugendlichen auf die Bühne zu bringen. Denn wenn ich in Amerika eines gelernt habe, dann dies: Think Big.
Dieses Theaterstück sollte danach im FEZ Berlin aufgeführt werden, doch dann kam das Leben dazwischen: Ich, die ich diagnostiziert unfruchtbar bin, wurde schwanger.
Also zu diesem Zeitpunkt dann nichts mehr mit großen Theaterträumen – stattdessen schnell mal ein Kind „rausgequetscht“. Da ich überglücklich war, überhaupt ein Kind gebären zu dürfen, bekam der kleine Mann gleich vier Namen. Wenn schon, denn schon.
Ich blieb meinem Arbeitgeber treu und der Papa übernahm die Erziehungszeit… Ich verstehe bis heute nicht, weshalb dieses Modell sich nicht durchsetzt. Immer noch mit „Unfruchtbarkeit“ gesegnet, machte mein gesamtes System das Unfassbare wahr: On top gab es eine Tochter als Himmelsgeschenk – diesmal mit 5 Namen versehen.
Da ich im Personalrat tätig war und deshalb oft Streitereien schlichten musste, ließ ich mich auch noch zur Mediatorin ausbilden. Der Bezirk, in welchem ich arbeitete, stellte meine gesamte Arbeit immer wieder vor große Herausforderungen. Der Vorplatz der Gemeinde war einer von drei kriminalitätsbelasteten Orten Berlins. Ich wurde Projektleiterin eben dieses Platzes inklusive der Kindertagesstätte. Um der Gewalt und den Drogen Herr zu werden, errichtete ich Berlins ersten Trinkraum.
Für die Anwohner*innen, Drogenabhängigen ja eigentlich für alle eine Win-Win-Situation wurde für mich das größte Debakel meines Lebens. Politik und Kirche vereint mobbten mich bis zum versuchten Suizid.
Jede Person, die mich kennt, weiß, dass das nicht meine Art ist, mit Konflikten umzugehen. Aber ich war legit am Boden, fast schon unter dem Asphalt. Mein Anwalt Herr Dr. Arndt, Arbeitsrechtler unf Vorsitzender des Vereins „David gegen Mobbing“, meinte, dass er solch ein Mobbing in 30 Jahren Berufsleben nicht erlebt hätte & bezeichnete mich als schlimmsten Mobbingfall, den er jemals vertreten hätte. Insgesamt bemühte ich 3 Anwälte & verlor in vielen Prozessen so ziemlich alles, was mir lieb und teuer war.
Ich zog mich völlig aus der Arbeit mit Menschen heraus.
Ich musste für mein eigenes Seelenheil / meine Seelenhygiene kämpfen.
2016 beschlossen wir dann als Familie, einen Traum, den ich seit Kindheitstagen hatte, in die Tat umzusetzen: Wir zogen nach Wacken. Also nicht Wacken war mein Traum, sondern das schöne Schleswig-Holstein. Kaum hier angekommen, merkten wir, dass das Dorf zwar einmal im Jahr die Metal- Hauptstadt der Welt wird, aber ansonsten der Nachbar schneller weiß, was Du tust, bevor Du es machst.
Als dann auch noch Mobbing gegen das „Anderssein“ losging, erwachte meine kämpferische Natur wieder. Und so wurde mein letztes Kind geboren:
Anders? = Anders! e.V.
